„Aus der Region für die Region“?
Das Motto der Betreibergesellschaft NAPRU: „Aus der Region für die Region“ verharmlost nicht nur den industriellen Tagebau in einer der schützenswertesten Regionen des Bliesgaues, es verhöhnt die Bewohner der Region geradezu. Der geplante Abbau von 2.400.000 Kubikmeter reicht fast für den Bau der Cheops-Pyramide von Gizeh! Der durch die Brecher gewonnen Kalkschotter findet zu fast 100% im Strassenbau verwendet und wird nicht für weisse Feldwege, sondern den Unterbau von geteerten Flächen benutzt. Der Tagebau wird zur Hälfte von einem Strassenbauunternhemen betrieben, zur Gewinnmaximierung geht durch den Raubbau das Landschaftsbild und die Resource Muschelkalk unwiederbringlich verloren.
Das ist die Situation VorOrt am 05.04.2015:
Der momentane Abbau im Tagebau und im Steinbruch Rubenheim führt zu einer erheblichen Dreck-, Staub-, Erschütterungs- und Lärmbelastung in den umliegenden Gemeinden (Rubenheim, Erfweiler-Ehlingen, Herbitzheim, Bliesdalheim und Wolfersheim), in den angrenzenden Naturschutz- und Vogelschutzgebieten sowie in den landschaftprägenden Streuobstwiesen.
Der LKW Verkehr von weit über 440.000 LKW Fahrten für die Millionen Kubikmeter Kalk- und Verfüllmaterial mit Lärm und Dreck belastet Anwohner wie Strassen gleichermassen.
Der momentane Abbau ist mit 7 Jahren, der geplante mit 25 Jahren angegeben. Aufgrund fehlender Auflagen, kann sich der bereits genehmigte Abbau aber spielend über 30 Jahre erstrecken. Generationen von Bliesgauern werden die Last der Schäden durch den Tagebau zu tragen haben ! Der Geschäftsführer des Tagebaus, Herr Schmitt, hat öffentlich ausdrücklich darauf hingewiesen, dass er das gesamte Vorkommen restlos ausbeuten möchte.
Bilder aus dem Frühjahr 2012:
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Bilder aus dem Herbst 2013 (Die Zerstörung
nimmt Ihren Lauf):
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Die Zuwegung DURCH das
Naturschutzgebiet aus dem Frühjahr 2014
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Auf dem Hanickel im Frühjahr 2015
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Da die Bankette im Kurvenbereich
ständig befahren werden, müssen Sie auch immer wieder saniert
werden. Beim Befahren der so sanierten Bankette, insbesondere durch
LKW, werden immer wieder Körner auf die Fahrbahn geschleudert
werden, die durch die Reifen der LKW gelöst werden. Dies ist eine
große Gefahr für die anderen Verkehrsteilnehmer.
Bei Gegenverkehr
durch Schulbusse reicht die Fahrbahn nicht für beide Fahrzeuge, ein
schwerer Unfall ist auf lange Sicht vorprogrammiert.
Die
Ortsdurchfahrten werden massiv durch den Schwerlastverkehr
beeinträchtigt. Neben der Gefährdung und dem Lärm kommt der Staub,
der durch die unabgedeckten LKW auf Häuser und Autos verteilt wird.
Durch geparkte Autos nehmen die LKWs die komplette Fahrbahn ein. An
machen Tagen bewegen sich die Schwerlaster in einer Kolonne durch
die Orte.
Durch die Erweiterung des Tagebaus würde der
Schwerlastverkehr auf über 440.000 LKW Fahrten in den
Dorfdurchfahrten erhöht. Und das ist ohne Verfüllung gerechnet,
stellt also das absolute Minimum dar.
Wie so etwas aussieht, kann man sich hier ansehen
(Zum
Vergrößern der Bilder einfach draufklicken!):
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LKW Fahrten-Mengeberechnung:
http://www.baustoffe-liefern.de/Rechner
Ihr Bedarf
Kalkschotter grau 60-120 mm: 1,0 m³ (1.000 Liter) geschätztes
Gewicht: 1,8 t (1.820 kg).
Wie viel passt auf einen
Muldenkipper:
TGS Muldenkippe (
http://suchen.mobile.de/lkw-inserat/man-tgs-35-440-muldenkipper-8x4-euro-4-schalt-bottrop/184708199.html
)
Leergewicht 14.140 kg
Nutzlast 20.860 kg
Dieses 35 Tonnen
schwere Fahrzeug kann also 11 m³ Kalkschotter 60-120 mm
transportieren.
Der Betreiber möchte 2,4 Mio m³ abbauen
(Siehe Scoping Unterlagen).
Das entspricht 218.181,81 LKW
Ladungen. Das sind mit An- und Abfahrten rund 440.000 LKW Fahrten.
Das ist ohne Verfüllung gerechnet, stellt also das
absolute Minimum dar.
Der Schwerlastverkehr über die L231 führt zu einer Zerstörung der Strasse, die Bankette der sind auf Grund der schmalen Fahrbahn und dem relativ hohen LKW Verkehr ausgefahren, sprich es gibt Stellen mit mehr als 10 cm Absatz. Das Landesamt für Strassenverkehr erklärt schriftlich, die L231 sei 6 Meter breit und damit sei der Begegnungsverkehr von Schwerlastverkehr problemlos möglich. Das wiederspricht den Tatsachen vor Ort, die man selbst mit einem Maßband nachvollziehen kann. Die Strasse ist an den meisten Stellen maximal 5,50 breit (und zwar inklusive der Teerfläche hinter dem weissen Streifen, der eigentlich nicht überfahren werden darf!) und ein Schwerlastbegegnungsverkehr ist an keine Stelle möglich ohne den geteerten Bereich zu verlassen.
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Die L231 ist keine Landstrasse 2. Ordnung aufgrund Ihres Aufbaus
und Beschaffenheit, sondern per Festlegung, die nicht auf
physikalische Tatsachen beruht, sondern ohne Prüfung einzig aufgrund
Ihrer geografischen Lage festgelegt wurde.
Die
saarländische Landesregierung gibt in Ihrer Stellungnahme zur
parlamentarischen Anfrage von Jasmin Mauerer eine Bauklasse V
an, also maximal 300.000 10 Tonnen-Achsübergänge bis zum Ende der
Nutzungsdauern.
Für die Bauklasse V wird die
Verkehrsfläche typisiert auf: PKW- mit geringem LKW Verkehr
bis 7,5 Tonnen. Für Schwerlastverkehr ungeeignet! Typische
Nutzungsart: Wohnwege !!! (siehe:
Universität Essen, Fachgebiet Strassenbau, Uni.-Prof. Dr.-Ing.
Edeltraut Straube). Ausserdem Link hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Belastungsklasse
Bei einem Aubbauvolumen von 2,4 Mio Kubikmeter sind mindesten
440.000 LKW Fahrten notwendig. Und zwar Schwerlastverkehr von 40
Tonnen !!!
Und hier sind die PKW noch nicht einmal mitgezählt.
Jeder unabhängige Fachgutachter würde bestätigen, dass die L231 als
Bau- bzw. Belastungsklasse V für den tagebaubedingten
Schwerlasteverkehr auf keinen Fall geeignet ist. Der Tagebau hätte
unter diesen Bedingungen (nämlich mit dem Abtransport über dier
L231) nachweislich nie genehmigt werden dürfen! Das Befahren von LKW
über 7,5 Tonnen müsste laut der Bauklasseneinteilung V (siehe
Drucksache 15/456 (15/411) Landtag des Saarlandes vom 30.04.2013,
Antwort zu Frage 3c) verboten werden.
Die vollkommene Zerstörung der L231 wird einfach in Kauf
genommen!
Negative Auswirkungen gibt es auf Pflanzen (Staubbeläge auf Blättern), die wärmeliebenden Gebüsche (als Staubfänger!) und ihre Biozönosen sowie die Avifauna der umliegenden, reich strukturierten Flächen.
Vögel (Unterschreiten der Fluchtdistanz) - in der Gemarkung Wolfersheim gab es in 2011 mind. 5 Brutpaare des seltenen Rotmilan. Im Spätsommer 2012 waren nur noch 3 Brutpaare zu sehen. Die anhaltende Lärm-, Staub- und Erschütterungsbelastung wird die Rotmilane auf Dauer aus dem Bliesgau vertreiben. Der bisher in den unmittebar angrenzenden Streubobstwiesen vertretene Steinkauz wurde seit Herbst 2012 nicht mehr beobachtet.
Säugetiere (Lärm und Erschütterung) wie Wildkatze, Igel, Dachs und Siebenschläfer werden durch den bis nach 21:00 UIhr stattfindendenden Abbau dauerhaft gestört und werden den Hanickel und die umliegenden Naturschutzgebiete verlassen
Sowie Insekten (Staubbelastung und Erschütterungen). So gelangt beispielsweise der extrem feine Kalkstaub in die Tracheen, die Atmungsorganen der Insekten, wie etwa dem besonders geschützten Goldenen Scheckenfalter (ist in diesem Gebiet nachgewiesen), wo er sich niedersetzt und das Ersticken der Tiere und ihrer Larvalformen zur Folge hat. Gleiches gilt für die Bienen der umliegenden Imker.
Es sind auf jeden Fall nachhaltige und lang wirkende, negative Auswirkungen auf die Lebensgemeinschaften zu erwarten.
Die gesamte Fläche zwischen Kalktagebau und dem Ort Wolfersheim,
sowie anschliessend im Nordosten besteht aus Streuobstwiesen. Dabei
handelt es sich um eine uralte Kulturlandschaft, deren Erhalt die
Anwohner viel Zeit, Geld und Mühe kostet. Diese Tätigkeit wird ohne
Gewinnstreben, meist ehrenamtlich erbracht. Durch den Staub ist der
Blütenwachstum gefährdet, eine Nutzung der Bäume zur Obstgewinnung
wird erschwert. Niemand wird sich bei der Lärmbelastung eines
Kalk-Tagebaus mehr der Hege und Pflege widmen. Die Streuobstwiesen
werden verbuschen, die region-typische Kulturlandschaft wird
vernichtet.
Weitere Informationen zu Streuobstwiesen
Die Streubobstwiesen im Anschluss an den Kalk-Tagebau werden von
zahlreichen Imkern genutzt. Die Bienen eines Stocks haben einen
Flugradius von 3 km. Die Auswirkungen von Staub, Lärm und die
unbewachsenen Abbauflächen schädigen die Bienenvölker im Bliesgau
nachhaltig.
Vom Biospährenreservat Naturschutzgroßvorhaben „Saar-Blies-Gau/Auf
der Lohe“ sowie Kahlenberg blickt man direkt auf das Abbaugebiet,
eine Biospährenreservat Kernzone grenzt direkt an das Abbaugebiet
an. Es steht zu befüchten, dass der Kalk-Tagebau mit den Richtlinien
zur Anerkennung von UNESCO Biosphärenreservate nicht in
Einklang zu bringen ist [Karte
der Zonierung des Biosphärenreservates Bliesgau]
Die
Folgen für den Bliesgau und das Saarland wären verheerend.
Auf dem Hanickel hat man einen fast vollständigen Blick über den Bliesgau zwischen Blieskastel und Gersheim, er ist für Touristen von herausragender Bedeutung für das Verständnis des Landschaftsbildes, das sich durch die angrenzende Kulturlandschaft ergibt.
Davon zeugen alleine schon die vielen bisherigen touristischen
Wanderungen, mit einer Wegführung über den Hanickel. Durchgeführt
sowohl von der Gemeinde Gersheim, als auch von den Landschaftsführern
des Biosphärenreservates. Die kulturhistorischen Wanderungen des
Museums für den ländlichen Raum auf den Hanickel wurden aufgrund der
Lärm- und Staubbelastung durch den Tagebau bereits eingestellt.
Viel wird unternommen, um Tourismus nachhaltig zu gestalten,
aber Schutz der Natur und gästeorientiertes Naturerlebnis mit
hohem Qualitätsanspruch sieht etwas anders aus, als ein
400.000 qm großen Kalk-Tagebau.
Einige der wichtigsten Highlights des Bliesgaues und des Biosphärenreservates liegen in unmittelbarer Nähe zum Kalk-Tagebau.
Welchen Eindruck ein 100.000 bzw. 400.000 ha großer Kalk-Tagebau
den auswärtigen Gästen vermittelt braucht hier wohl nicht
beschrieben zu werden.
Das kann man in folgendem Video (es werden
laut Betreiber immer mind. 50.000 qm Fläche vom Tagebau offen
gehalten, die hier zu sehenden Flächen sind bisher erst 10.000 qm!)
Gleiches gilt für den Schwerlastverkehr.
Das ist die Situation Vort am 26.01.2013:
Exemplarisch möchten wir hier eine Email wiedergeben, die uns heute erreicht hat:
Sehr geehrte Mitglieder der Bürgerinitiative,
ich begrüße Ihr Vorhaben sehr!
Zwar bin ich nicht örtlich im Saarland angesiedelt, habe aber samt Familie meinen letzten Sommerurlaub in einer Ferienwohnung in Rubenheim verbracht. Mit dem umworbenen "Biosphärenreservart" ist es nicht weit her, wenn die Landschaft so geschändet wird und die betroffenen Ortschaften unter ständiger Lärmbelästigung leiden. Wir waren entsetzt wie sich der Steinbruch auch schon von weitem Sichtbar in die schönen sanften Hügel frisst!
Durch den stattfindenden, großflächigen Abbau des Kalksteins auf einer Bergkuppe sind negative Auswirkungen auf den Grundwasserhaushalt zu erwarteten. Der Kalkabbau schliesst eine kluftige Fläche auf, die zu einer Tiefenversickerung von Regen- und Oberflächenwasser führen kann. Dies könnte negative Auswirkungen auf die Quellschüttung oder die Wasserführung von Vernässungsstellen in randlichen Hangbereichen haben. Auch Auswirkungen auf die Grundwasserneubildung im tieferliegenden Grundwasserspeicher des Bliestals sind zu untersuchen. Die Reinigungs- und Schmiermittel des industriellen Abbaus gelangen möglicherweise völlig ungefiltert ins Erdreich und können zu einer dauerhaften Verseuchung führen.
Der Zuweg zum Tagebau führt auf einem unbefestigten Weg mitten
durch das Wasserschutzgebiet, wie will man hier eine Kontamination
des Trinkwassers verhindern ?
Aufgrund der geplanten Abbaumenge von mind. 3.000.000 Kubikmetern
im Tagebau und im Steinbruch Rubenheim sowie der Verfüllung ist in den nächsten Jahren mit einem
Schwerlastverkehr von mindestens 400.000 LKW-Fahrten auf den öffentlichen Zufahrtsstrassen
zu rechnen. Das zerstört nicht nur den dafür nicht ausgelegten
Strassenbelag, der Schmutzeintrag stellt ein erhebliches
Sicherheitsrisiko für Auto- und Motorradfahrer dar.
Über die
Lärmbelastung in den umliegenden Dörfern klagen die Anwohner bereits.
Die Folgen für die nicht befestigte Zufahrt sowie den Premiumwanderweg "Tafeltour" mitten durch die Naturschutzgebiete sind bereits jetzt offensichtlich:
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Von nachhaltigem Wirtschaften kann nicht die Rede sein. Der geplante und der bereits stattfindende Kalk-Tagebau haben keinerlei nachhaltige Aspekte, es geht um reinen Raubbau ohne Rücksicht auf Mensch und Natur.
Der Tagebau widerspricht in jeglicher Hinsicht, dem von den Kommunen im Bliesgau (darunter Blieskastel und Gersheim) erarbeiteten "Entwicklungskonzept für die Region Bliesgau" sowie allen Grundsätzen des Biosphärenreservates Bliesgau.
Der Tagebau wird kesselförmig die komplette Kuppe des Hanickels auf mind. 70.000 m2 - durch die Erweiterung auf 400.000 m2 - mindestens 12 Meter tief abtragen (30 Meter sind realistischer). Die Folgen für das Landschaftsbild sind drastisch. Das Kuppenniveau des Hanickels wird auch mit Verfüllung um mehrere Meter absinken.
Die regional charakteristischen Elemente und der naturnahe Lebensraum für Tiere und Pflanzen gehen verloren – und mit ihnen die Qualität, die eine Landschaft auch für Menschen anziehend macht.
So wird das Landschaftbild in den nächsten 25 Jahren aussehen, wenn der Abbau nicht rechtzeitig gestoppt wird (es werden laut Betreiber immer mind. 50.000 qm Fläche vom Tagebau offen gehalten, die hier zu sehenden Flächen sind bisher erst 10.000 qm!):
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Es gibt Vermutungen, dass der Hanickel Standort einer römische Villa oder keltische Burg gewesen ist. Ausserdem hält man es für möglich, dass im Hanickel Überreste und Zeugnisse der Schlacht von 1793 zu finden sind. Sollte dies der Fall sein, werden durch den Tagebau entsprechende Zeugnisse unwiderbringlich verloren gehen.
Es liegen zahlreiche
Mitteilungen von besorgten Bürgern und Bürgerinnen vor, die in 2012
nachweislich beim Umweltministerium und der Gemeinde Gersheim über
die massive Belästigung geklagt haben. Keiner dieser Beschwerden
wurde erkennbar nachgegangen. Man kann regelrecht von Abwimmeln sprechen.
Auch auch Du hast Dich beschwert und wurdest abgewimmelt ? Schreib
uns!
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Wir sind für jede
Information und Meinung dankbar - der Bliesgau, das bist DU !
Schreib uns einfach eine Email an: